14. Blogeintrag
Einen wunderschönen guten Morgen allerseits. Gestern war ein echt anstrengender Tag. Ich hab es fast geschafft, umzusetzen, was ich mir vorgenommen hatte. Kurz nach dem Mittagessen war ich mit streichen fertig und konnte mich voll und ganz dem kürzen meines Couchtisches zuwenden. Ich hatte nämlich einen tollen Plan, weil die Tischplatte an der Stelle, wo das eine Tischbein befestigt sein sollte, kaputt war, wollte ich ein Stück der Platte absägen und die Beine dann wieder neu befestigen. Soweit so gut. Heimwerker-Genie, der ich bin, hab ich natürlich keine Ahnung, wie man die elektrischen Sägen meines Vaters bedient und um mir nicht selbst einen Finger abzuschneiden, habe ich auf die große Säge verzichtet und weil ich die Kleine nicht angekriegt habe, musste ich auf gute alte Muskelkraft umsteigen. Saß ich also vorm Haus und säg an dem Zwischenboden – der war dünner, also eine gute Möglichkeit zu testen, wie gut das funktioniert. Nach einer halben Stunde hatte ich mehr oder weniger grade das Stück abgesägt, was ab sollte und wandte mich der Tischplatte zu. Nach etwa einer Stunde an dem rum-sägen, bricht das Ding soweit ab, dass ich reingucken kann. Und was soll ich euch sagen? Von wegen Spanplatte! Da waren in den Ecken massivgepresste Blöcke und danach im großen, weiten Zwischenraum nichts als Pappe. Aus meinem Plan den Tisch einfach mit Farbresten zu streichen, damit man nicht sieht, wo ich ein Stück weggenommen habe, wird wohl nichts, denn der Tisch ist ja jetzt an einer Seite offen. Ich könnte mich jetzt damit abmühen, dass wieder hinzukriegen, aber ich kapituliere. Mit meinem Versuch den Tisch zu reparieren, habe ich ihn nur noch kaputter gemacht. Geile Sache. Ich kauf mir einen neuen Couchtisch. Hab eben auch bei Ebaykleinanzeigen geguckt. Der Tisch, den ich hatte(die größere Version mit Zwischenboden LACK von IKEA), gibt es bereits ab 5 € gebraucht – zwar nicht hier in der Gegend, aber in der Großstadt, wo ich mindestens viermal die Woche zum Unterricht hinfahre. Ich werde da heute Nachmittag mal anrufen und fragen, ob und wann ich mir den abholen kann und dann mache ich mir den so zurecht, wie ich das eigentlich für den anderen geplant hatte – also nicht das kürzen, das würde ja genauso wenig gehen, nein, ich meine was anderes: wenn ich den Tisch eh aufmotze und wo ich gerade so schön mit Serviettentechnik experimentiere, habe ich mir gedacht, dass ich doch wunderbar eine Collage von mir, meinen Freunden, meiner Familie und allem, was mir wichtig ist, auf die Tischplatte machen könnte. Das wäre dann ein ganz individueller Tisch, mit persönlicher Note. Und wenn mir die Collage irgendwann auf den Keks geht, kann ich ja erst mal eine Tischdecke drüber legen oder überstreichen. Was mich an mein Moodboard erinnert … ups. Na ja, ich werde das besser dann auch gleich mal ausdrucken und dann kann ich nachher die Mädels fragen, was sie so denken. Frieda kommt um 12 Uhr, sie will mit mir Mittagessen und vielleicht bleibt sie bis abends, mal sehen. Die anderen beiden, Phoebe und Emma wollen auch kommen, um mir beim Einräumen des Zimmers zu helfen. Mal schauen, wann die Polsterbezüge meines Sofas aus der Wäsche kommen. Ach richtig, da waren auch so zwei drei Stellen, die ich noch nähen wollte, oh Mann. Ich hab eben noch mal die Fensterbank übergepinselt und die andere Hälfte, eines kleinen Hockers, dessen dunkles Holz nie zum Rest des Raumes gepasst hat – jetzt ist er weiß. Weiß passt besser. Dann hab ich gestern noch die Zutaten für einen schönen russischen Zupfkuchen besorgt – wusstet ihr, dass russischer Zupfkuchen gar nicht aus Russland kommt? Erstaunlich was? – den will ich dann auch gleich noch backen, damit ich ihn meinen tatkräftigen Helferinnen praktisch als Belohnung anbieten kann. Das haben mir die drei Fragezeichen gut beigebracht: wenn du willst, dass jemand schwere Sachen für dich schleppt, servier ihnen zur Belohnung hinterher einen Kuchen. Bei Justus‘ Tante Mathilda war das zwar immer Kirschkuchen, aber ich bin kein großer Fan von Obst in meinem Kuchen, also gibt es einen, den ich lieber mag. Fensterputzen wollte ich eigentlich auch noch, aber im Zweifelsfall kann ich das auch meine Handlanger machen lassen – hehe. (Fiese Lache hier einfügen). Ansonsten ist alles recht entspannt. Ich weiß, an welche stellen die Möbel in meinem Zimmer sollen, was mir noch zu schaffen macht, ist die Frage, wie ich meinen Lesesessel die Treppe hoch kriegen soll … aber der ist mir gestern doch schon ein wenig wackelig vorgekommen, vielleicht kann ich doch verstehen, warum Mama lieber einen neuen wollte. Für den habe ich jetzt auch rasch auf Ebaykleinanzeigen geguckt, weil ich schon mal dabei war, mit meinen Preisvorstellungen, nämlich möglichst unter 50€ konnte ich da aber keinen schönen entdecken. Grotten hässlich die Teile, die man da teilweise angeboten bekommt …
Jetzt aber mal zu der Feier von Emilia. Viele nette Leute waren da. Ich war überrascht, dass ich doch so gut mit den Freunden von Emilia klar kam. Die haben zwar alle getrunken, aber mit der Aussage, dass ich Fahrer bin, wurde ich dann nicht mehr mit Alkohol belästigt. Bei einem von denen war ich ganz überrascht, dass er mich zur Begrüßung umarmt hat (den anderen hab ich immer nur die Hand gegeben), er meinte wir kennen uns ja schon, was sich hinterher sogar bestätigt hat. Ich wollte ihn zu meinen Facebookfreunden hinzufügen und musste feststellen, dass er bereits unter Bekannte abgespeichert war. Ups. Mein Gehirn hat offensichtlich beim Defragmentieren meiner natürlichen Festplatte unwichtige Daten gelöscht, zum Beispiel, dass ich Emilias Mitbewohnerin schon mal vorher kennengelernt hatte und danach Frieda gesagt hatte, dass ich die sehr sympathisch finde. Bei allen Leuten, von denen ich das Frieda nach dem Treffen davor gesagt habe, war es bei diesem Treffen wieder so. Wenigstens behalte ich dieselbe Meinung von den Leuten, damit habe ich mich eigentlich selbst bestätigen können. Sehr clever. Aber wirklich, war ein netter Abend. Nur nach den vielen Arbeiten an dem Tag, war ich ziemlich erschöpft und echt dankbar, als ich um halb eins Frieda nach Hause fahren durfte. Wir haben dann fast ne halbe Stunde im Auto vor ihrem Haus gesessen und uns über die Leute auf der Party unterhalten – das heißt, wir haben gelästert. Ein Mädchen war da, das meinen richtigen Vornamen ebenfalls hatte, und Frieda und ich haben gemeinsam erleichtert festgestellt, dass wir die gleiche schlechte Meinung über sie haben. Allein die Art, wie sie sich mit ihrem hochrutschenden kurzen schwarzen Kleid und der Strumpfhose lässig auf den Gartenstuhl gelümmelt hat, oder dass sie den ganzen Abend über ihre Sonnenbrille im Haar hatte, oder die Art, wie sie sich bei Gesprächen immer in den Vordergrund rücken muss, um selbst im Mittelpunkt zu stehen. In Emilias Freundeskreis finden dieses Mädchen nämlich alle total nett – die Ansicht teilen Frieda und ich nicht. Gut, sie ist jetzt auch nicht total fies oder so, aber einfach … komisch. Und das Mädchen, das Strumpfhose und Hotpans anhatte – und die hatte WIRKLICH nicht die Beine dafür! So sieht das nicht sexy aus sondern einfach nur, ach keine Ahnung. Komisch halt.

Schwups, wie schnell die Zeit vergeht, ist es wirklich schon so spät? Stimmt es? Jap. Ich hab heute Morgen mit schreiben angefangen, dann hab ich abgebrochen, um mit dem Backen anzufangen. Der Kuchen war super und als meine tatkräftigen Helferinnen ihre Arbeit verrichtet hatten, konnte ich ihnen den Kuchen noch warm servieren. Lecker. Und das schöne ist, dass ich den Rest jetzt selbst essen kann! Jummy! Mein Zimmer oben sieht schon wieder soweit okay aus. Ich muss noch mal durch saugen und die ganzen elektronischen Geräte anschließen. Und das CD-Regal, das noch im PC-Zimmer stand, haben wir vergessen, rüber zu räumen, sowie meine Stehlampe – dann brauche ich noch einen neuen Couchtisch und natürlich muss mein Lesesessel noch hoch, aber das hat Zeit bis meine Eltern wieder da sind. Die weißen Wände kommen mir sehr leer vor, aber ich denke, wenn ich zu meinem Geburtstag erst mal die großen Rahmen gekauft habe, dann wird mein Zimmer erst mal wesentlich besser aussehen. Aber erstaunlicherweise haben Frieda und ich ganz alleine geschafft, mein altes Bücherregal an einen neuen Platz an die Wand zu schrauben, so richtig mit Löcher bohren und allem – und Wasserwaage sagt: absolut gerade. Da war ich echt baff muss ich sagen, gleich beim ersten Versuch und ohne schief hämmern. Einfach so, zack und es hang richtig.
Ein erfolgreicher Tag. Aber ich bin ziemlich geschafft und die scheißige Collage ist immer noch nicht fertig. Der Drucker oben erkennt das Bild nicht, also musste ich es in zwei Teile schneiden und auf meinem kleinen Drucker ausdrucken. Der die Farben etwas gräulich-cremig verändert hat, weswegen ich den Drucker meiner Eltern oben bemühen wollte, aber keine Chance, der druckt streifig. Also ist es jetzt eben gräulich und ich muss das noch irgendwie zusammenkleben. Mal schauen, wie das so hinhaut. Man freu ich mich auf Morgen, wenn ich meine hammermäßig hingeklatschte Collage meiner Klasse vorstellen darf, zusammen mit meinem Buch versteht sich. Die denken doch, ich spinne, wenn ich denen von meiner Zukunftswelt im Jahr 2772 erzähle. Na ja, ist jetzt nicht mehr zu ändern und das Buch braucht ein Cover … Ich bin echt froh, dass ich nur eine kurze Woche habe. Ich hab nämlich jetzt schon keinen Bock auf Unterricht morgen. Mann, Mann, Mann … ich sollte mich gleich noch mal so vor den Fernseher hauen und ein bisschen erholen. Also genug für heute, man liest sich ;)